Auf unserer Reise nach Australien baute ich 2 Tage Aufenthalt in Singapur ein – das hatte drei gute Gründe: Zum einen wollte ich den anderen unbedingt diese Stadt zeigen. Ich selbst war bereits im Jahr 2000 auf einer Asienrucksacktour ein paar Tage in Singapur gewesen und die Stadt hatte mich damals schon ziemlich beeindruckt. Keiner der beiden anderen war bisher in Asien gewesen, ein Stopover in Singapur bot sich also an. Der zweite Grund war die angenehme Verschnaufpause, die so ein Stopover mit sich bringt. Wir konnten uns in Ruhe an das Klima gewöhnen – wir kamen ja direkt aus dem verschneiten Deutschland. Zudem konnten wir uns schon mal mit dem Jetlag auseinandersetzen und zwischen den langen Flügen in gemütlichen Betten schlafen. Der dritte Grund hatte mit Geld zu tun, wir sparten nämlich dadurch, dass wir uns nun ganz unproblematisch einen Gabelflug nach Australien bastelten (von Singapur nach Melbourne und aus Cairns zurück nach Singapur) eine ganze Menge Geld und Zeit. Gewusst wie!

Nachdem die Flüge gebucht waren, suchte ich uns für die beiden Aufenthalte passende Hotels, jeweils in Nähe der Highlights, die wir sehen wollten. Wir hatten pro Stopover nur etwa 24 Stunden Aufenthalt. Unser erstes Hotel lag direkt im indischen Viertel. Als wir vom Flughafen mit dem Taxi zum ersten Hotel fuhren (Taxi fahren in Singapur bietet sich absolut an, es ist relativ preiswert und die Fahrer halten sich wirklich an die vorgegebenen Preise) begrüßte uns ein sturzartiger Regen. Da ich diesen von meinen anderen Asienreisen schon kannte, beruhigte ich die anderen Beiden, dass er sehr bald aufhören würde. So war es dann auch. Als wir eingecheckt und das Gepäck verstaut hatten, schlenderten wir begeistert durch die dampfenden Straßen von Little India.

Eine kleine, bunte andere Welt

Little India

Bei meinem ersten Besuch in Singapur hatten mich die bunten Häuser und vor allem die Gerüche, die durch dieses Viertel ziehen, sehr beeindruckt. Das kleine Viertel ist inmitten der Großstadt, mit all den futuristischen Wolkenkratzern ein sehr angenehmer Kontrast: Kleine aneinandergereihte Häuser, Frauen in bunten Saris, zwischendurch immer mal wieder bunte Tempel und irgendwie eine entspannte Unordnung. Man hat wirklich einen Moment lang den Eindruck in Indien zu sein. Indisch ist auch das Essen, was es hier gibt, wenn man nicht in einem der touristisch aufgestellten Läden landet. In den kleinen Imbissen, die man überall findet und in denen viele Einheimische speisen bedeutet „scharf“ wirklich scharf. Meistens darf man aber die Gerichte bevor man bestellt probieren, so kann man die Schärfe vorweg testen. Little India bietet darüberhinaus einige schöne Sehenswürdigkeiten, die eigentlich alle gut zu Fuß zu erreichen sind.

Abdul Gafoor Mosque

Die Abdul Gafoor Mosque, die für die tamilischen Bewohner der Stadt erbaut wurde, ist eine der schönsten Moscheen in Singapur. Über dem Haupteingang befindet sich eine berühmte 25-strahlige Sonnenuhr. Seit 1979 ist sie ein nationales Denkmal.

Die Abdul Gafoor Mosque

Sri Veeramakaliamman Tempel

Dieser Tempel ist einer der ältesten Hindu Tempel in Singapur und mit Sicherheit auch einer der schönsten. Man findet ihn direkt an der Hauptstraße des Viertel, der Serangoon Road. Das Dach ist über und über verziert mit bunten Figuren. Man kann auch in den Tempel hinein gehen und manchmal auch einer Zeremonie beiwohnen. Zur Website des Tempels:

http://srivkt.org/

Der bunte Sri Veeramakaliamman Tempel

Tekka Center

Das Tekka Center ist eine Art Einkaufszentrum, mit vielen kleinen Geschäften und jeder Menge Imbissständen. Es gibt hier hauptsächlich indische Gerichte, aber auch andere asiatische Spezialitäten an den Ständen. Hier habe ich vor einigen Jahren das schärfste Curry meines Lebens probiert. Eine Erfahrung, die sich sprichwörtlich eingebrannt hat. Es gibt hier aber auch jede Menge gut essbare, milde Speisen. Die Preise sind generell sehr niedrig – unbedingt ausprobieren!

Indian Heritage Centre

Das Indian Heritage Centre kann man nicht verfehlen, es befindet sich ebenfalls mitten in Little India. Es ist ein Kulturzentrum und gibt einen Einblick in die Geschichte der Inder in Singapur.

Little India ist auch nachts schön bunt

Einfach Treiben lassen in Little India

Am schönsten ist es, sich einfach durch das indische Viertel treiben zu lassen, die kleinen Häuser, bunten Farben und exotischen Gerüche auf sich wirken zu lassen und ein Blick in die kleinen Geschäfte zu werfen.

Aufgrund der zentralen Lage von Little India kommt man sehr gut zu den meisten weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da wir spät nachmittags angereist waren und alle ziemlich erschöpft von der Reise waren, blieb es allerdings bei einem ausgiebigen Rundgang durch Little India, inklusive Besuch bei einem Imbiss. Um uns direkt an die neue Uhrzeit zu gewöhnen, setzten wir uns im Anschluss noch in den Biergarten eines gemütlichen Backpacker Hostels und tranken ein paar Bier. An die gesalzenen Preise für Alkohol konnten wir uns dabei ganz nebenbei auch schon mal gewöhnen – 7 Euro kostete eine Flasche Bier in der Happy Hour.

Der nächste Tag begann mit viel Sonne und guter Laune. Bis zum Abflug nach Melbourne blieben uns noch einige Stunden und so fuhren wir zur nächsten Sehenswürdigkeit – den Gardens by the Bay.

Gardens by the Bay vor der Skyline von Singapur

Gardens by the Bay

Diese Parklandschaft am weltbekannten Marina Bay Sands Hotel war Teil der Strategie des Stadtstaats, um durch grüne Oasen die Lebensqualität für die Bevölkerung zu erhöhen. Geplant wurde die Fläche 2006, die Eröffnung fand im Oktober 2011 statt. Ich selbst hatte den Park, die riesigen Gewächshauskuppeln und die Supertrees auch noch nicht gesehen und war sehr gespannt.

Spaß mit Pflanzen

Die Supertrees

Diese spannenden Metallbauten in Baumoptik sind zwischen 25 und 50 Metern hoch und schon einigermaßen dicht bewachsen mit seltenen Pflanzen. Sie sehen einfach toll aus, aber haben darüber hinaus auch einige sinnvolle Funktionen. Neben der Aufzucht seltener Pflanzen, wird mit ihnen, mit Hilfe von Photovoltaik, Elektrizität erzeugt. Zudem werden die Niederschläge gesammelt, um die Bäume zu bewässern. Einige Bäume dienen sogar als „Kühlturm“ für die Gewächshäuser im Gardens by the Bay.

Zwei Bäume sind mit einem Skyway verbunden, den wir natürlich sogleich ausprobierten. Wir hatten von hier aus einen tollen Blick über die Gärten und auf die Stadt. Jeden Abend findet hier um 19:45 und 20:45 Uhr die Garden Rhapsody statt – eine Lichtshow zu klassischer Musik. Da waren wir allerdings schon weit über den Wolken auf dem Weg nach Australien.

Die Gewächshäuser

Nicht ganz billig aber wirklich schön sind auch die riesigen Gewächshäuser. Sie lohnen sich in jedem Fall beide. Die eine Glaskuppel zeigt einen Regenwald, den man in mehreren Etappen ersteigen kann.

Der Regenwald-Skyway

Hier kann man die vielen unterschiedliche Pflanzen des Regenwaldes kennen lernen. Vom Skyway aus hat man außerdem einen tollen Ausblick auf die ganze Halle und auf die Skyline von Singapur.

Wir waren fast eine Stunde in der ersten Kuppel und haben es sehr genossen. Danach ging es in das zweite Gewächshaus, welches sich ganz der Blumenwelt widmet.

Auch die zweite Glaskuppel ist absolut sehenswert. Neben riesigen Fleischfressende Pflanzen und bunten Blüten aus aller Welt gibt es hier auch viele beeindruckende Skulpturen zu bewundern.

Riesige Fleischfressende Pflanzen gibt es hier zu bewundern
In den Pflanzen versteckt gibt es eine Menge beeindruckender Schnitzereien und Skulpturen

Weitere Infos zu Gardens by the Bay:

https://www.gardensbythebay.com.sg/en.html

Marina Bay Sands

Vom Gardens by the Bay hat man einen grandiosen Blick auf das nächste Highlight von Singapur: das Superhotel Marina Bay Sands. Das futuristische Gebäude mit dem größten Infinity Pool der Welt (146 m) auf dem Dach (191 m hoch) ist ein echter Hingucker und Fotomotiv eines jeden Touristen. Die Zimmerpreise sind dementsprechend hoch. Das Hotel beherbergt neben 2561 Zimmern ein Casino und diverse Bars und Restaurants. Die Aussichtsplattform ist für die Öffentlichkeit zugänglich, der Pool ist nur Hotelgästen vorbehalten. Von hier aus bekommt man einen atemberaubenden Blick auf die Stadt, uns fehlte leider auch dafür die Zeit – nächstes Mal vielleicht.

Orchard Road

Bis zum Abflug machten wir noch einen Abstecher zur Orchard Road, DER Shopping Meile für Reiche in Singapur. Die beeindruckenden Glasbauten boten uns etwas, was uns große Erleichterung verschaffte: kühle Luft. Es war inzwischen nämlich über 30 Grad warm und da wir noch an die Minustemperaturen aus Deutschland gewöhnt waren, freuten wir uns zwischendurch über klimatisierte Shopping Malls. Neben den vielen Einkaufszentren findet man hier gehobene Shops aller möglichen namhaften Designer, teure Restaurants aber auch Kunstgalerien und Schatten spendende Bäume.

Damit war unser erster Stopover schon vorbei und auf uns wartete das Abenteuer Australien.

Nach 4 Wochen, mit unglaublichen Eindrücken kehrten wir nach Singapur zurück. Für die letzte Etappe hatte ich uns ein Hotel, mit Infinity Pool auf der Dachterrasse gebucht – natürlich nicht das viel zu teure Marina Bay Sands. Es befand sich wieder in Nähe der Orte, die wir noch besuchen wollten. Da wir in den letzten vier Wochen mit unglaublich vielen Eindrücken überhäuft worden waren, fiel der zweite Stopover etwas spärlicher aus, was Sehenswürdigkeiten anging. Wir waren einfach „satt“ und nicht in der Lage noch viel mehr aufzunehmen. Zunächst besuchten wir noch einmal die Orchard Road, hier hatte unsere Reise begonnen. Wir wandelten durch die uns inzwischen bekannte Straße und fühlten uns, als wären Monate vergangen, so viel hatten wir in der Zwischenzeit erlebt. Wir genossen einmal mehr die Kühle in den Shopping-Centern, in Australien hatten wir zeitweise mit über 40 Grad zu kämpfen gehabt.

Wie wir ja schon mehrfach erwähnt haben, sind wir alle absolute Wassermenschen. Eine Bootstour lohnt sich in Singapur aber auch für nicht Wasserverrückte. Städte haben vom Wasser aus immer noch mal einmal einen anderen Reiz, denn man bekommt eine andere Perspektive auf sie, so auch hier.

Das Marina Bay Sands vom Wasser aus

Clarke Quai

Zunächst liefen wir vom Hotel zum Clarke Quai. Der kleine Hafenbereich besteht aus fünf Blöcken und bietet neben Lagerhäusern vor allem Restaurants und Bars Platz.

Die Dächer von Clarke Quai leuchten in allen Farben

Besonders auffällig sind die bunt angeleuchteten Dachbauten, die durchgehend ihre Farbe wechseln. Die Preise hier sind ebenfalls besonders. In einer Bar sollte eine Flasche Bier fast 18 Euro kosten – unglaublich!

Die Bootstour auf dem Singapore River

Es gibt unterschiedliche Fahrten, die man auf den kleinen, nachgebauten Frachtbooten aus Holz buchen kann. Abendtouren, die etwas teurer sind, die aber einen Stopp am Marina Bay Sands zur abendlichen Lasershow beinhalten inklusive eines Erfrischungsgetränkes. Die Tagtouren sind etwas günstiger, ohne Stopp und ohne Getränk. Wir buchten die letzte Tagtour, weil wir hofften die Dämmerung mitnehmen zu können und damit schon einen Blick auf einige der bunt beleuchteten Brücken und Häuser werfen zu können. Unser Plan ging auf. Die Tour dauerte etwa 50 Minuten und führte am Boat Quay entlang, an den vielen teuren Hotels, am wasserspeienden Merlion, dem Wahrzeichen von Singapur und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten.

Die Skyline am Abend vom Boot aus – im Hintergrund der speiende Merlion

Ein Audioguide aus Lautsprechern informierte auf Englisch über die unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten, wie den Riverside Point, das Parlamentsgebäude, das Asian Civilizations Museum, den Merlion Park, das Esplanade Theatre on the Bay und vieles mehr.

Wir haben die Tour als Abschluss unserer Reise sehr genossen und können sie auf jeden Fall empfehlen. Wir bezahlten umgerechnet 13,- Euro für die Bootsfahrt.

Natürlich gibt es noch eine Reihe weitere Sehenswürdigkeiten, wie Little China, Sentosa Island oder das beeindruckende Riesenrad, den Singapore Flyer.

Der Singapore Flyer ist mit 165 Metern das zweitgrößte Riesenrad der Welt

Für diese reichte die Zeit und das Aufnahmevermögen aber nicht mehr. Fortsetzung folgt: Der nächste Flug nach Singapur ist bereits gebucht.

Fazit

Wir empfehlen einen Stopover in Singapur auf jeden Fall. Die Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, die relativ gut erreichbar sind, so kann man in kurzer Zeit wirklich eine Menge zu sehen bekommen. See you, Singapore!

2 Replies to “Sightseeing Tipps für einen Stopover in Singapur”

  1. SINGAPUR IST EINE BUNTE UND FASZINIERENDE STADT. DIE ARCHITEKTUR DER GRANDIOSEN BAUTEN , IM EINKLANG MIT DEN ALTEN VIERTELN IST GELUNGEN UND TOTAL
    BEEINDRUCKEND. WER DIE MÖGLICHKEIT HAT, SOLLTE SINGAPUR UNBEDINGT EINMAL
    ALS GENUSS ANSTEUERN.
    DEIN BERICHT BESCHREIBT WIEVIEL AUCH IN KURZER ZEIT ZU ERLEBEN ,ZU SCHAUEN
    UND FÜR IMMER IN DEN GEDANKEN BLEIBEN KANN.

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